THE ART OF DURO

Rundschau

Schwelm. (tk) Das Unzulängliche, hier wird's Ereignis; das Unbeschreibliche, hier ist's getan - ein Goethezitat, das wie "Faust aufs Auge" zu der aussergewöhnlichen Kunst des Malers Duro Skercevic passt.
So jedenfalls formulierte es Uwe Schumacher in seiner Rede über den Künstler und sein Schaffen bei der Vernissage am Freitag und stellte damit sofort einen Bezug zu der Hinterglasmalerei des Wuppertalers und Goethes "Faust II" an.
Skercevics Kunst zeichne sich so durch sein "faustisches Streben nach Vollkommenheit" aus, beschrieb Schumacher bei der gut besuchten Ausstellungseröffnung am Martfeld das künstlerische Talent des Skercevic: "Selbst die bedrohlichsten Elemente haben komische Erscheinungsformen angenommen" ("Ungeheuer"), sie porträtierten das Motto des Künstlers, nicht alles im Leben allzu ernst zu nehmen."

In selnem Grußwort lobte auch Bürgermeister Dr. Jürgen Steinrücke die "ungewöhnliche Kunst" des irn kroatischen Osijeck geborenen Skercevic. Die kräftige Aussagekraft und vitale Farbintensität der Werke, deren Maltechnik im mitteleuropäischen Raum bis ins 14. Jahrhundert zurückgeht und heute nur noch eine künstlerische Seltenheit darstellt, bringe die schlichten Raumwände des Schlosses Martfeld wieder zum Leben. Exotische Früchte und brilliante Aktmalereien ("Space Girl") erstrahlten im vollen Glanze.

200 Stunden Arbeit für ein einziges Bild


Als detailgetreu könnte man Skercevics futuristischen Fotorealismus auch charakterisieren. Der 53-Jährige, der die Faszination der Hinterglasmalerei - einer äußerst aufwendigen Kunst - 1976 als Schüler der renommierten Hinterglasmaler Kovacic und Gazi entdeckte, ist mittlerweile so ein Fachmann, dass er beim Zeichnen (es wird rückseitig gezeichnet) erst nach zwei Stunden das Werk umdreht, urn sich über dessen Gelingen zu vergewissern. Sein erster Gedanke sei dann immer, erzählt Skercevic gegenüber der WR: "So ist es gut". Nur kleine Verschönerungen nehme er dann noch vor. Für das Zeichnen einer einzigen Frucht braucht er aber trotz seines fachmännischen Könnens meist einen ganzen Tag. Insgesamt "verschlingt" ein vollständiges Bild eine Arbeitsdauer von 200 Stunden. Doch zwischenzeitlich brauche er dann doch längere Pausen, denn die fundiert-genaue Arbeit strenge vor allem die Augen sehr an, berichtet Skercevic von seiner Arbeit, die er trotz alledem sehr gerne macht.
Denn sein perfektionistischer Anspruch, dem er immer wieder aufs Neue gerecht werden will, ist, wie Schumacher es in seiner Rede nannte: "Ich will ein Werk schaffen, von dern die Menschen sagen, dass man es nicht hätte besser machen können."

Die 25 Werke der vom Fachbereich Bildung, Kultur und Sport inszinierten Ausstellung "The World Behind Glass", sind noch bis zum 20. Februar am Martfeld zu den Öffnungszeiten, mittwochs, freitags bis sonntags von 10 bis 12 und 15 bis 17 Uhr, zu besichtigen. Der Eintritt ist frei.